Verkohlter Spitzkohl mit Nussbutter-Vinaigrette

Unsere Tochter L und ihr Freund T haben uns auf ein tolles Rezept aufmerksam gemacht. Es ist einfach, preisgünstig, gesund und super lecker: Verkohlter Spitzkohl, serviert mit zerlassener Butter und Fleur de Sel (oder anderen Salzflocken).

Für eine etwas raffiniertere Begleitung des Spitzkohls haben wir uns nun an ein Rezept aus Beef erinnert, das im Rahmen eines Vater&Sohn-Kochens ausprobiert wurde: Artischocken mit Nussbutter-Vinaigrette. Und siehe da, die Nussbutter-Vinaigrette hat den Spitzkohl dem Gourmet-Himmel noch ein wenig näher gebracht.

Der Spitzkohl wird ganz einfach zubereitet. Einen Spitzkohl waschen (ohne Blätter zu entfernen) und am besten auf einem Backpapier in den auf 250°C vorgeheizten legen. Nach ca. 70 – 90min (je nach Größe) macht der Spitzkohl seinem Namen alle Ehre und ist außen … na eben verkohlt. Aus dem Ofen nehmen und die äußeren verkohlten Blätter entfernen. Den Rest in Spalten schneiden, je nach Personenzahl und welchen Gang eines Menüs man damit bestreiten möchte.

Für die Nussbutter-Vinaigrette werden 200g Butter in einem kleinen Topf erhitzt, so lange bis sie leicht gebräunt ist. Dann in ein vorgewärmtes Gefäß umfüllen, damit sie nicht zu stark nach bräunt und ggf. bitter wird. 1-2 Knoblauchzehen schälen und in einen Rührbecher pressen. 125ml Balsamico-Essig, 1-2 TL Dijon-Senf, Salz Pfeffer und ggf. etwas Zucker dazu geben. Dann die heiße Nussbutter nach und nach zugeben während man mit einem Pürierstab für eine schön dickliche Konsistenz der Nussbutter-Vinaigrette sorgt.

Jedem eine Spalte Spitzkohl auf den Teller richten und mit der Nussbutter-Vinaigrette überziehen. Bon Appetit!

Zu dem Gericht haben schon diverse Weißweine eine sehr gute Figur gemacht, z.B. Silvaner Alte Reben vom Weingut Maier (untersch. Jahrgänge), Müllen Riesling Revival 2020, Beurer Riesling Schilfsandstein 2019, Viognier von der Ferme de Saint-Pierre 2019, Aligoté 2021 von Nicolas Maillet …

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Pistazien Parfait

Unser Pistazien Parfait findet regelmäßig sehr großen Anklang und jetzt gibt es hier das Rezept dazu. Angeregt wurden wir dazu von einem Rezept auf kochbar.de. Wir haben die Pistazienmenge etwas erhöht, im Gegenzug die Zuckermenge vermindert und variieren auch die Begleitung. Als Begleiter gibt es bei uns entweder einen Zwetschgenspiegel oder auch marinierte Orangenfilets (gleiches Rezept wie bei Peter’s Flan). Die Rezepte dazu gibt’s weiter unten.

Jetzt zu dem Pistazienparfait:

90g Pistazien ohne Fett anrösten. Darauf achten dass sie schön Farbe annehmen und gleichzeitig nicht zu dunkel werden. In einer Pfanne 90g Zucker mit 4EL Wasser und einer guten Prise Salz karamellisieren. Auch hier wieder darauf achten, dass der Karamell schön Farbe annimmt und gleichzeitig nicht zu dunkel wird. Im richtigen Moment die Pfanne vom Herd ziehen, die gerösteten Pistazien untermischen und mit einem Spritzer Essig den Vorgang der Karamellisierung stoppen. Den so entstandenen Krokant auf eine Backfolie giessen und erkalten lassen. Dann in einem Gefrierbeutel o.ä. mit einem Fleischplattierer o.ä. zerkleinern.

200g Zucker, 6-7 Eigelbe und eine Prise Salz im heissen Wasserbad schaumig schlagen. Ausgekratzte Vanille von einer halben Schote zugeben und unterrühren. Abkühlen lassen, dabei ab und an weiter umrühren. 550g Sahne steif schlagen und mit der Eigelbmasse sowie dem Pistazien Krokant vermischen.

Die Creme in eine gebutterte und mit Frischhaltefolie ausgekleidete Kastenform giessen und mit Frischhaltefolie abdecken. Dann mindestens 6h ab in den Gefrierschrank. Ca. 20min vor dem Servieren aus dem Gefrierschrank nehmen. Zum einfacheren Stürzen die Kastenform kurz in heißes Wasser geben und dann in Scheiben schneiden. Auf dem Zwetschgenspiegel anrichten oder mit den marinierten Orangenfilets garnieren.

Für den Zwetschgenspiegel ca. 600g Zwetschgen entsteinen und vierteln. Mit etwas Wasser, Zucker und einer Zimtstange aufkochen. Pürieren und kalt stellen.

Nun zu den alternativen marinierten Orangenfilets:

  • 4 Orangen schälen und die Filets herauslösen (die Schale und alles Weiße sollte säuberlich entfernt sein).
  • Aus ca. 300ml Orangensaft, 100g Zucker, 1 Vanilleschote (ausgekratzt), 1 Zimtstange und ca. 50ml Sherry einen leichten Sirup kochen (die Menge Orangensaft, Zucker und Sherry kann je nach Geschmack variiert werden; haben selbst eine Weile rumprobiert, bis uns Konsistenz und Geschmack überzeugt haben). 
  • Wenn der Sirup etwas erkaltet ist, werden die Orangenfilets damit mariniert (möglichst ein paar Stunden Zeit geben).

Bon Appetit!

Als Weinbegleitung haben sich diverse restsüße Rieslinge bewährt, besonders gut hat uns Martin Müllen’s Kröver Steffensberg Spätlese 2018 gefallen. Zuletzt ging auch ein Brachetto Passito „Pian dei Sogni“ von Forteto della Luja eine feine Marriage mit dem Pistazien Parfait ein.

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BBQ Time mit Caesar’s Salad und Weinen von monavino

Aktuell ist Sommer-Sonne-BBQ-Time und da wurden wir jetzt schon mehrfach auf unser Rezept für Caesar’s Salad angesprochen. Man benötigt:

  • 1 Kopf Romana Salat (oder 2-3 Herzen)
  • 50g frisch geriebenen Parmesan
  • 3 Scheiben Toastbrot
  • Butter zum Braten
  • 4 Knoblauchzehen
  • 2 Eier
  • 4 Sardellenfilets aus dem Glas
  • 2 TL Dijon- oder anderer scharfer Senf
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 150ml Sonnenblumenöl (oder anderes Keimöl)
  • Worcestershire-Sauce
  • Cayennepfeffer
  • Pfeffer

Zunächst den Salat waschen und nach dem Trockenschleudern in mundgerechte Stücke schneiden. Das Toastbrot entrinden, in Würfel schneiden und dann die Croutons mit Butter und einer durchgedrückten Knoblauchzehe schön bräunen.

Die Sauce mixen wir immer mit dem Zauberstab in einem hohen Gefäß. Dazu die Eier 1min kochen und dann die Eigelbe in das Gefäß geben. Dazu den restlichen Knoblauch, Sardellen, Senf, Zitronensaft, Öl und dann mixen. Mit Pfeffer, einer guten Prise Cayennepfeffer und einigen Spritzern Worcestershire-Sauce abschmecken. 2/3 des Parmesans drunter rühren und dann den Salat inkl. 2/3 der Croutons damit anmachen. Restlichen Parmesan und restliche Croutons darüber streuen und dann guten Appetit.

Wir werden zum Thema BBQ natürlich auch regelmäßig angesprochen, welche Vertreter aus dem Angebot von monavino sich besonders gut als BBQ-Begleiter anbieten. Folgende Auswahl hat sich in den vergangenen Jahren schon bestens qualifizieren können:

  • Weingut Maier – Der Drombach (2015, 2018), eine Cuvée im Bordeaux-Stil aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, vielschichtig mit sehr schöner Kraft.
  • Weingut Maier – Cabernet Franc „vom Stein“ (2018), Frische, Eleganz und Kraft das vereint keine Rebsorte so gut wie die Rebsorte Cabernet Franc. Eine Rarität die nur in guten Jahrgängen separat ausgebaut wird.
  • Weingut Escher – Meisterwerk Goldreserve (2015, 2017, 2018), eine Cuvée im Bordeaux-Stil aus Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Lemberger, ebenfalls vielschichtig mit großer Eleganz und sehr trinkanimierend (2018: 2. Platz Vinum Rotweinpreis in der Kategorie Cuvées).
  • Andi Knauß (Kollektion des Jahres Württemberg 2018/2019 bei wein-plus.de) – Lemberger R (2011), ein toller Vertreter dieser Rebsorte, sehr komplexe Aromeneindrücke verbunden mit der Eleganz eines gereiften Burgunders.
  • Parfum der Erde: Die beiden Gründer Dr. Rainer Scholz und Andi Knauß haben Parfum der Erde aus der gemeinsamen Vision und dem gemeinsamen Ziel geschaffen, einzigartige und außergewöhnliche Weine zu machen. Vom ersten Tag an war klar, dass sie biologisch arbeiten werden, um großartige Weine zu produzieren. Seit dem Start mit einem Regent 2006 gelingt es ihnen, aus den sorgfältig gepflegten Trauben Weine von höchster Qualität zu machen.
    • Regent (2006, 2007, 2008, 2009, 2012 mit 92P Falstaff, 2018 mit 91P Falstaff): Die PiWi-Rebe erlaubt einen besonders nachhaltigen Weinbau und auf der Homepage wird der 2018er wie folgt beschrieben wird: „Unser Regent fließt dunkelrot leuchtend ins Glas und vermittelt ein Duftbild, das an Norditalien oder Südfrankreich erinnert: Überreife Schwarz- und Amarenakirsche, Cassis, Bitterschokolade. Im Mund wird der Regent ganz sinnlich, mit samtig geschmolzenen Tanninen, cremiger Stoffigkeit und einem langen, fruchtbetonten Abgang.“. Der 2012er hat in der Falstaff-PiWi-Verkostung 2020 die höchste Bewertung für Rotwein erhalten: „Nougat, Malz, Halbbitterschokolade, Rosine. Im Mund mollig und cremig ansetzend, mürb gewordenes körniges Tannin, reife, gut eingebundene Säure, im Abklang noch ein klein wenig Adstringenz aufbauend, ein geschmeidig gewordener Roter mit weiterem Potenzial.“.
    • Pinot Noir (2007, 2009, 2011, 2012 mit 92P von Falstaff, 2013, 2018 mit 94P von Falstaff): Auf der Homepage findet sich folgende Beschreibung für den 2018er: „Karminrot ins Glas laufend, gut strukturiert, mit einem packenden, ätherischen Bouquet aus dunklen Beeren, Wacholder, Pflaume, Mokka und dezenten Anklängen von Nougatkaramell. Ein Pinot Noir mit Kraft, Komplexität, Frische und langem Lagerpotenzial.“. Der 2012er kam noch als „Spätburgunder“ in die Flasche und die Beschreibung auf der Homepage unterstreicht die Entwicklungsfähigkeit ebenso wie der Gewinn durch den 2007er bei einem Slow-Food-Weinstammtisch: „In der Nase Kirsche, Brombeere, Mokka, Schokolade, Pflaume und Wacholder. Gute Struktur und Dichte am Gaumen, feinkörniges Tannin, gute Balance von Stoffigkeit, Schmelz und Frische, gut dosierte Kraft, kühle und auch delikate Art, Kirsche und Gewürze.“
  • Reiner Probst: Ein kleiner Betrieb am Kaiserstuhl, der ohne den Einsatz von Aromahefen arbeitet und in den letzten Jahren immer bessere Ergebnisse erzielt:
    • RP1 Spätburgunder spätgelesen (2018 mit 94P bei Falstaff): Wunderschöner Spätburgunder, mit sehr komplexer Nase. Viel Beerenfrucht, Kräuter und auch ein wenig Rauchspeck. Am Gaumen dann sehr vielschichtig, harmonisch, mit animierendem Schmelz, bestens eingebundener Säure und einem ewig anmutenden Abgang.
    • Syrah (2009, 2018 mit 93P bei Falstaff): In der Nase dunkle Beeren, Gewürze und Kräuter. Am Gaumen dann große Harmonie, perfektes Säurespiel, samtiges Tannin und ein toller Schmelz, der immer wieder zum erneuten Schnuppern und Trinken animiert.
  • Villa Patrizia: Das Bio-Weingut Villa Patrizia ist ein kleiner Familienbetrieb und seit Einführung eines der Top-Weingüter im Programm von monavino. Es sitzt auf der Grenze von zwei Anbaugebieten und bietet auch Weine aus diesen beiden an: Montecucco (das auf der anderen Seite an das Weinaugebiet für Brunello di Montalcino angrenzt) sowie Morellino die Scansano. Romeo Bruni, der Gründer des Weinguts und Großvater des heutigen Betreibers Alessio Casamatta, war einer der ersten Erzeuger in der Maremma und hat von Anfang an auch als einer der ersten dort auf „bio“ gesetzt.
    • Montecucco Rosso LEREMO DOC (2018): Ein leckerer und preisgünstiger Einstieg in die Weinregion Montecucco. Der Wein hat auch die SlowWine-Tester überzeugt und wird im SlowWine-Führer 2021 (das ist der Weinführer der italienischen SlowFood-Bewegung) als Vino Quotidiano geführt (Top Weine in der Preiskategorie bis 12,-€). Der LEREMO ist im Verhältnis 65/35 aus den Rebsorten Sangiovese und Merlot komponiert.
    • Montecucco Sangiovese ISTRICO DOCG (2009, 2010, 2015, 2016). Seit Einführung dieses reinsortigen Sangiovese beobachten wir eine stetige Verbesserung und Verfeinerung bei dem ISTRICO und finden mit dem Jahrgang 2016 ein echtes Kleinod, das auf perfekte Art die Themen Eleganz und Kraft in sich vereint. Auch die Weinzeitschrift Vinum hat kürzlich das Weinbaugebiet Montecucco entdeckt und mit dem Jahrgang 2016 ist dem Winzer eine absolute Top-Platzierung bei Vinum gelungen. In die Top 10 haben es bei Vinum großenteils nur die Riservas geschafft. Der ISTRICO hat bei dieser Top of Toscana 2021 Verkostung ein Certicifcate of Excellence erhalten und liegt als „normaler DOCG“ in der Gesamtwertung mit 17 Punkten auf Platz zwei, inmitten der deutlich teureren Riservas auf den sonstigen vorderen Plätzen. Die Nase wird dominiert von Waldfrüchten und bietet auch kräutrige und blumige Noten. Die gut eingebundene Säure gibt dem Wein in Verbindung mit den perfekt geschliffenen Tanninen eine sehr gute Struktur. Am Gaumen nimmt der Wein die Eindrücke von der Nase harmonisch auf und glänzt mit balsamischen Noten und einem langen Abgang.
    • Toscano Rosso ORTO DI BOCCIO IGT (2007, 2009, 2015): Die Rebzusammensetzung ist hier 75 % Sangiovese, 20% Merlot und 5% Cabernet Sauvignon (weshalb nach der neueren Gesetzgebung keine Klassifikation als Montecucco Riserva mehr erfolgt). Der ORTO DI BOCCIO aus dem Jahrgang 2009 hat eine legendäre monavino-Verkostung gewonnen, bei der unser bester Begleiter für eine originale Bistecca Fiorentina gesucht wurde. Einfach ein schöner kraftvoller Begleiter für Rindersteaks und Lamm vom Grill.
  • Domaine La Soumade: Bei wein-plus.de mit **** klassifizierter Erzeuger und Gewinner der Kollektion des Jahres Süd-Rhone 2018/2019:
    • Cotes du Rhone (2007, 2009, 2010, 2015, 2016, 2018): Der Einstiegswein aus dem Hause La Soumade aus en jüngeren Reben in der Gemeinde Rasteau ist von Anfang an ein Bestseller bei monavino (70% Grenache, 30% Syrah). Nase zunächst fruchtbetont nach dunkler Kirsche und mit Anklängen von Pflaume. Mit der Zeit entwickeln sich auch etwas florale Aromen. Am Gaumen zeigt sich der Wein mit samtigem/seidigem Tannin und einer harmonischen Wiederholung der Eindrücke aus der Nase. Auch ein animalischer Anklang nach Leder ist zu erkennen. 
    • Rasteau Cuvée Confiance (2006, 2012): Hier finden nur streng selektierte Trauben von alten Reben Verwendung (70% Grenache, 30% Syrah). 2012: Perfekt gereifter kraftvoller Vertreter von der Süd-Rhone. Intensiver Duft nach Schwarzkirschen, Zwetschgen und Veilchen, auch ledrige Noten. Am Gaumen präsentiert sich der Wein druckvoll mit sehr viel Frucht und kräuterigen Noten. Die gut eingebundene Säure verleiht dem Wein in Verbindung mit den samtigen Tanninen eine hervorragende Struktur. 
    • Rasteau Cuvée Fleur de Confiance (1999, 2006, 2009, 2010, 2016): Ein extraktreiches Meisterwerk aus großteils über 100 Jahre alten Reben mit einem minimalistischen Ertrag von ca. 15hl/ha (90% Grenache, 10% Syrah). 2016: Intensiver Duft nach Schwarzkirschen und Schwarzbeeren , Zwetschgen und Veilchen, auch animalische Noten. Am Gaumen dann überwältigende Frucht, Kakao, enorm druckvoll, sehr vielschichtig mit weißem Pfeffer sowie kräutrigen und floralen Noten. Die Tannine geben in Verbindung mit der gut eingebundenen Säure eine hervorragende Struktur und versprechen noch eine jahrzehntelange Entwicklung. 
  • Tour St. Germain – Blaye Cotes de Bordeaux Cuvée Elegance (2012, 2016), eine Cuvée aus 70% Merlot und 30% Malbec
  • Tour St. Germain – Blaye Cotes de Bordeaux Cuvée Exellence (2015), eine Cuvée aus 50% Merlot und 50% Malbec (der Topwein des Weinguts)

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Spargelweine

Wir haben wieder Spargelzeit und probieren uns durch unser Weißweinprogramm auf der Suche nach optimalen Spargelbegleitern.

Wir hatten jetzt schon zweimal unser Spargel-Leibgericht: Spargel (1a extra) mit Kräuterflädle, Pellkartoffeln, Sauce Hollandaise und Morchelrahm. Ganz hervorragend harmoniert haben zuletzt folgende Weine:

  • Weingut Maier, Silvaner Alte Reben 2020
  • Weingut Maier, Silvaner Amphore 2018: der Wein hat einen sensationell feinen Schmelz entwickelt!
  • La Ferme Saint Pierre, Viognier 2019: ebenfalls sehr schmelziger Wein und dabei rebsorten-typisch wenig Säure. Harmonierte ebenfalls perfekt und passt auch sehr gut zu Spargelsalaten.
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Laugen-Ciabatta / Laugen-Baguette

Auf vielfältige Nachfrage hier das Rezept für monavino’s Laugen-Ciabatta, quasi eine Kreation zur Feier der schwäbisch-italienischen Koch- und Backfreundschaft. Manchmal nimmt sie auch ein Baguette-Rezept als Grundlage und behandelt das Baguette dann ebenso mit Lauge wie im unten beschriebenen Rezept.

Für 5 Brote macht man am Vortag einen Vorteig aus folgenden Zutaten:

  • 0,75l lauwarmes Wasser
  • 4 Esslöffel lauwarme Milch
  • 12,5g Hefe
  • 30g Zucker
  • 500g Dinkelmehl Type 630
  • 250g Hartweizenmehl

Dieser sollte mindestens 12 Std. gehen. Am nächsten Tag werden dann folgende Zutaten untergemischt und zu einem Teig verarbeitet:

  • 12,5g Hefe
  • 1,25l lauwarmes Wasser
  • 1/4 Tasse Olivenöl
  • 5TL Salz
  • 1,25kg Dinkelmehl Type 630
  • 500g Hartweizenmehl

Den Teig eine halbe Stunde ruhen lassen und dann mit angefeuchteten Händen längliche Laibe aufs Blech setzen. Dann weitere 1-2 Std. gehen lassen, mit Lauge bepinseln (z.B. bei diversen Online-Händlern für Bäckereibedarf erhältlich) und bei 200-220°C Ober-/Unterhitze ca. 10min backen. Dann herausnehmen, drehen und die andere Seite ebenfalls mit Lauge bepinseln und in weiteren 10min fertig backen. Ggf. kurz den Grill zuschalten.

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Cotechino Capellacci con Lenticchie

Inspiriert aus Tim Mälzer’s Kitchen Impossible Sendung mit Haya Molcho, haben wir das Rezept von Gennaro Contaldo nun einmal selbst ausprobiert und sind von dem leckeren Ergebnis vollkommen begeistert.

Haya hatte in der Sendung als „Challenge“ ein Pasta-Gericht von Gennaro Contaldo nachzukochen, bei dem sowohl Tim Mälzer selbst als auch Jamie Oliver in die Lehre gegangen waren. Eben die Capellacci mit einer Füllung aus Cotechino, die zusammen mit Cotechino-Scheiben auf Linsen angerichtet werden.

Im deutschsprachigen Web haben wir ein schönes Rezept von foodundco.de dazu gefunden und dann noch im italienischsprachigen Web gestöbert. Hier nun die nach unserem Gusto leicht variierte Version des Rezepts (für 4 Personen).

3 Eier
200g Mehl (wir haben Spätzlesdunst oder Dinkelmehl verwendet)
Mehl zum Bestäuben
150g mehlig kochende Kartoffeln
75g Ricotta
500g vorgekochte Cotechino (oder wahlweise auch Zampone)
100g Parmesan
6 EL Olivenöl
1 Zweig Rosmarin
12 Blätter Salbei
1 große Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 Karotten
1 – 2 Stangen Staudensellerie (je nach Größe)
1 – 2 Scheiben Selleriewurzel
1/3 einer Lauchstange
200g Berglinsen (z.B. Lenticchie di Casteluccio oder kleine Schwäbische Albleisa)
1 Lorbeerblatt
0,75l Gemüsebrühe
Salz & Pfeffer

Man beginnt mit der vorgekochten Cotechino („precotto“), die in einer Alufolie geliefert wird und die darin für gut 30min in leicht simmerndes Wasser eingelegt wird. Dann kocht man die Kartoffeln in wenig Wasser weich.

Danach zunächst den Pastateig zubereiten: 2 Eier (nicht zu groß) mit den 200g Mehl verkneten und in Frischhaltefolie packen. Und ab damit für 30min in den Kühlschrank.

Dann folgt die Zubereitung der Pastafüllung. Man holt die Cotechino aus dem Wasser, schneidet sie vorsichtig auf und fängt den Saft sowie das Fett aus der Folie auf. Daraufhin vermengt man mit Hilfe einer Gabel die Hälfte der Cotechino mit den Kartoffeln, dem Ricotta und 20g des Parmesans zu einer einigermaßen homogenen Masse. Den Rest der Cotechino warm halten.

Bevor man mit den Linsen beginnt werden Salbei und Rosmarin in dem Olivenöl angebraten bis der Salbei fest wird und ganz leicht gebräunt ist. Dann Salbei und Rosmarin mit einem Schaumlöffel herausfischen und für die Garnitur beiseite legen. In dem verbliebenen (und herrlich aromatisieren) Öl werden dann die gewürfelten Zwiebeln angebraten. Knoblauch, Karotten und Sellerie fein würfeln und – sobald die Zwiebeln goldgelb sind – zu den Zwiebeln geben. Das Gemüse noch ein bisschen mit braten, dann die Linsen sowie das Lorbeerblatt dazu und mit der Gemüsebrühe auffüllen. Wir haben zusätzlich einen Teil des aufgefangenen Cotechino-Safts zu den Linsen gegeben. Am Ende das Lorbeerblatt entfernen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zwischenzeitlich können wir uns auch der Fertigstellung der Nudeln widmen. Dazu den Teig mit der Nudelmaschine auf Stufe 7 (von 9) ausrollen und in Quadrate von 6 – 7cm schneiden. Das dritte Ei verquirlen und die Quadrate damit bestreichen. Auf die Mitte der Quadrate dann je 1 TL der Pastafüllung geben, die Nudeln zusammenkleben und auf einer bemehlten Fläche lagern. Die Nudeln im Salzwasser für ca. 4min kochen und die restliche Cotechino in Scheiben schneiden.

Den restlichen Parmesan reiben und dann kann schon angerichtet werden. Auf jeden Teller kommt eine Portion Linsen und darauf ein bis zwei Scheiben Cotechino (je nach Größe). Daneben die Capellaci anrichten, mit Parmesan bestreuen und mit den gebratenen Kräutern garnieren. Buon appetito!

Als Weinbegleiter haben sich bisher folgende Italiener hervorgetan, die auch Inhalt unserer Online Verkostung IV waren:

  • Villa Patrizia DOC Montecucco Rosso LEREMO 2018 (15,5P).
  • Villa Patrizia DOCG Montecucco Sangiovese ISTRICO 2015 (17P).
  • Villa Patrizia IGT Toscano Rosso ORTO DI BOCCIO 2015 (17,5+P).

Demnächst mehr zu den angesprochenen Weinen!

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monavino’s Hot Sauce

Aktuell stellen wir wieder unsere Hot Sauce her. Die Chili-Ernte ist heuer richtig üppig und wir ernten gerade von folgenden Pflanzen:

  • Zwei Jalapenos (eine mit ca. 50 Stück schon fast komplett abgeerntet, die andere trägt noch ca. 40 Stück).
  • Eine Bhut Jolokia (vier Früchte abgeerntet, noch knapp zwanzig sind am Ausreifen).
  • Eine Scotch Bonnet (vier Früchte abgeerntet, ebenfalls noch knapp zwanzig am Ausreifen).
  • Zwei Habaneros (noch nicht ganz reif; insgesamt >50 Stück).

Hier das Rezept für die erste Charge „monavino’s Hot Sauce + 2020“, die Dank der Bhut Jolokias ziemlich scharf ausfällt (abzulesen am „+“ 😉 )

  • 1/2 Papaya
  • 1/2 Mango
  • 500g Mirabellen (aus dem elterlichen Garten)
  • ca. 250g Zucker
  • 2 große Zwiebeln (rote Zwiebeln oder Roscoff)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 6 EL Zitronen-Ingwer-Konzentrat (ggf. durch grob gewürfelten frischen Ingwer und Zitronensaft ersetzen)
  • 4-5 TL Kurkuma
  • ca. 200ml Apfelessig
  • 2 Bhut Jolokia
  • 1 große Scotch Bonnet
  • ca. 10 kleinere Jalapenos
  • 4 TL Salz

Die Papaya halbieren und Kerne entfernen (Kerne zum Trocknen bei Seite stellen), dann schälen und in große Würfel schneiden. Mango schälen und in Streifen schneiden. Mirabellen entkernen. Zwiebeln und Knoblauch grob würfeln.

Zwiebeln, Knoblauch, Chilies und (ggf. frischen Ingwer) im Thermomix für 5sec bei Stufe 7 zerkleinern. Dann restliche Zutaten (außer Salz) zugeben und 10min auf 100°C und Stufe 1 kochen. Nochmals 10min bei 90°C und Stufe 1 weiter kochen. Dann mit Salz und nach Gusto noch mit weiterem Zucker und/oder Apfelessig abschmecken, bei Stufe 7 ca. 5sec pürieren, in ausgekochte Gläser abfüllen und fertig ist die Laube.

Wir verwenden die Hot Sauce sehr gern zu folgenden Anlässen:

  • Als BBQ-Sauce (zu Schwein, Rind, Hühnchen),
  • in Curry-Gerichten (z.B. Lamm-Curry mit Okra oder Hühnchen-Curry mit Pilzen),
  • zur Curry-Wurst,
  • zum Fondue (Fleisch und Käse)
  • zum Raclette …
  • … und eben überall, wo man eine fruchtige Schärfe wünscht.

Als Weinbegleiter zu scharfen Gerichten haben sich bisher folgende Tropfen hervorgetan:

  • Reife Chardonnays, z.B. Domaine Emilian-Gillet (u.a. aus den Jahren 2007, 2008, 2011).
  • Alsace Blanc 2015 von Marcel Deiss (ein „gemischter Satz“ aus 13 Rebsorten).
  • Viognier 2019 von der Ferme Saint Martin (wie alle Viogniers eben arm an Säure und gleichzeitig mit schönem Schmelz).
  • Reife und leicht restsüße Rieslinge (z.B. Martin Müllen 2007 Kröver Paradies Riesling Spätlese ** 9.3).

Die Inspiration für diese Sauce stammt aus dem Internet, insbesondere haben mir die Beiträge von Messy Benches zu seiner Papaya-Habanero-BBQ-Sauce (die sicherlich etwas milder ausfällt als das hier beschriebene Rezept) sowie die ebenfalls sehr inspirierende Chili/BBQ-Website von Harald Zoschke gefallen.

P.S.: Die zweite Charge („monavino’s Hot Sauce 2020“ – ohne „+“) wurde mit 3 Scotch Bonnet und nur 1 Bhut Jolokia etwas milder ausgelegt. Die Hälfte der getrockneten Papaya-Kerne fand dann gemörsert auch noch den Weg in die Sauce.

P.P.S.: Bei den verwendeten Chilies und Früchten kann man natürlich auch variieren. Wenn die Habaneros reif sind, wird es wohl noch ein oder zwei weitere Chargen geben. Und vor zwei Jahren haben wir statt Mirabellen auch mal Reine Claude verwendet. Es sind uns auch schon nur auf Mirabellen-Basis leckere Hot Sauces gelungen …

P.P.P.S.: Die dritte Charge (gekennzeichnet mit „#3“) bekam 1 Scotch Bonnet, 1 Bhut Jolokia und 3 Habaneros. Bei der vierten Charge (gekennzeichnet mit „Smoky“ und „#4“) mit 2 Scotch Bonnet, 1 Bhut Jolokia und 3 kleinen Habaneros haben wir durch Zugabe von 2 TL Chili Chipotle eine rauchige Variante fabriziert.

P.P.P.P.S.: Die fünfte Charge wurde wieder eine rauchige Variante (gekennzeichnet mit „Smoking Hot Sauce +“ und „#5“). Sie bekam 0,5 Scotch Bonnet, 2,5 Bhut Jolokia und 4 Habaneros sowie 1,5 TL Chili Chipotle. Die sechste Charge (gekennzeichnet mit „#6“) war dann mit 0,5 Scotch Bonnet, 1,5 Bhut Jolokia und 5 Habaneros. Ausserdem waren jetzt die Mirabellen aus und wurden durch Reine Clauden ersetzt.

P.P.P.P.P.S.: Die siebte Charge sollte eine schärfere Variante werden (gekennzeichnet mit „Hot Sauce ++“ und „#7“) und bekam 2,5 Scotch Bonnet, 2,5 Bhut Jolokia und 6 Habaneros. Bei dieser Charge ist etwas weniger Apfelessig drin (es wurde vergessen, den letzten Schluck kurz vor dem Ende rein zu geben). Die achte Charge (gekennzeichnet mit „#8“) hat dann mit 2,5 Scotch Bonnet, 2,5 Bhut Jolokia und 3 Habaneros etwas weniger Schärfe. Ausserdem waren jetzt die Mirabellen und auch die Reine Clauden aus und wurden durch Zwetschgen ersetzt. Insgesamt waren die Chilies jetzt Mitte Oktober zum Teil nicht mehr ganz so scharf wie im Hochsommer … hatten aber immer noch ausreichend Wumms 🙂

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Steinpilz-Hühnchen-Pyramiden

Bei unserem Urlaub 2018 in den Cevennen haben wir ein tolles Lokal kennengelernt: La Lozerette. Die Besitzerin Pierette ist Sommelière und die Weinkarte ihres Restaurants gehört zu den besten 100 in Frankreich.

Wir waren gleich zweimal dort eingekehrt, zunächst noch nur zu zweit und als uns dann unsere lieben Freunde H & K auf dem Campingplatz besuchten, da feierten wir den Abschluss von 4 wundervollen gemeinsamen Tagen eben auch im La Lozerette. Neben dem einzigartigen Pavé vom Aubrac-Rind hatte uns auch eine Timbale beeindruckt und der liebe Freund K hat dann gefragt, ob er das Rezept dazu haben kann. Pierette kam kurze Zeit später aus der Küche zurück und hielt das handgeschriebene Rezept in der Hand.

So richtig sicher sind wir nicht, ob das Rezept so wie aufgeschrieben tatsächlich funktioniert und so haben wir uns mit dem Thema etwas auseinander gesetzt. In allen von uns gefundenen Rezepten kommt die Bindung entweder über Eier (wie z.B. in dem unten aufgeführten Pilz-Flan-Rezept) oder über relativ viel Fleisch und Butter (wie z.B. bei den leckeren Wachtelpyramiden). Keines von beiden findet sich in dem Rezept und so haben wir entschieden, eine eigen interpretierte Annäherung an das Rezept zu wagen. Hier das Ergebnis:

  • 12 dünne Scheiben Südtiroler Bauchspeck g.g.A.
  • 300g Hühnerbrustfilet
  • 500g Steinpilze
  • 1 große Zwiebel
  • Knoblauch (nach gusto)
  • Je ein Spritzer Madeira, Marsala, weißer Vermouth, weißer Port
  • Butter und Olivenöl zum Anbraten
  • 1 Kräutersträußchen (z.B. Lorbeerblatt, Thymian, Liebstöckl)
  • 200ml Sahne
  • 3 Eier
  • 300g Steinpilze und/oder Champignons (für Duxelles)
  • Etwas Trüffel
  • 5cl Portwein
  • Salz & Pfeffer

Ein kleines Stück Butter in die Pfanne und darin den Bauchspeck bei milder Hitze kross braten.

Hühnerbrust in grobe Würfel schneiden und in einer Mischung aus Olivenöl und Butter in derselben Pfanne anbraten. Sobald die Fleischwürfel rundherum leicht gebräunt sind wird die fein gewürfelte Zwiebel sowie der gehackte Knoblauch zugegeben. Nachdem diese glasig sind wird dann das Kräutersträußchen zugegeben und mit je einem Spritzer Madeira, Marsala, weißem Vermouth sowie weißem Port abgelöscht. Bei lebhafter Flamme weiter braten bis die Flüssigkeit verdampft ist. Das Kräutersträußchen entfernen.

In derselben Pfanne noch etwas Olivenöl mit Butter erhitzen und die Steinpilze darin anbraten bis die Flüssigkeit verdampft ist und sie eine ganz leichte Bräunung aufweisen.

Die Fleisch-Zwiebel-Mischung mit diesen Pilzen glatt mixen und mit ca. 1,5TL Salz und einigen Umdrehungen aus der Pfeffermühle würzen. Dann zunächst die Sahne drunter mixen und schließlich die leicht geschlagenen Eier. Nochmals mit Salz & Pfeffer abschmecken.

Die Pyramiden-Förmchen mit der Masse füllen. Im vorgeheizten Ofen bei 140°C für ca. 25min im Wasserbad garen. Einige Stunden kalt stellen und erst dann stürzen. Das sollte für ca. zwölf Pyramiden-Förmchen mit jeweils 75cl reichen.

Aus den restlichen Pilzen eine Duxelles herstellen und mit etwas Trüffel aromatisieren (wir haben immer eine Sommertrüffel eingefroren, von der man etwas drüber hobeln kann; alternativ kann man auch eingelegte Sommertrüffelscheiben verwenden). Mit Portwein ablöschen und wenn dieser verdampft ist salzen & pfeffern. Auf Tellern mit der Pilz-Duxelles und einem kleinen Wildkräuter-Salat anrichten. Die Pyramiden jeweils noch mit einer Scheibe krossem Speck garnieren und dann „Bon Appetit“!

Sehr fein harmoniert ein gereifter Riesling dazu, z.B. von Martin Müllen ein 2007 Kröver Paradies Riesling Spätlese ** 9.3 (ganz leicht restsüß, knapp oberhalb der Grenze für trockene Weine; die zarte Süße steht ihm als Speisenbegleiter sehr gut). Ein jüngerer (ebenfalls leicht restsüßer) Vertreter von Martin Müllen, der sich ebenso als guter Begleiter zeigte, ist der 2018er Trarbacher Hühnerberg Spätlese feinherb.

Als trockene Begleitweine bewährten sich u.a. die beiden aktuellen Sauvignon Blanc vom Schwaikheimer Weingut Maier: Sauvignon Blanc Gutswein 2019 und Sauvignon Blanc Steinreinacher Hörnle „vom Stein“ 2018.

P.S.: Das nächste Mal kommen auch noch die gehackten Walnüsse aus dem Originalrezept dazu.

P.P.S.: Wer möchte, kann auch noch einen kleinen Schatz in den Pyramiden verstecken. Dazu braucht man dann noch zusätzlich ca. 100g sehr schöne kleine Steinpilze, die in 8mm-Scheiben geschnitten sind. In einer Pfanne Olivenöl mit Butter erhitzen und die hübschen kleinen Steinpilz-Scheiben darin abraten. Sobald eine leichte Bräunung einsetzt, salzen & pfeffern und aus der Pfanne nehmen. Beim Einfüllen der Masse dann einfach folgende Alternative verfolgen: Die Pyramiden-Förmchen jeweils gut zur Hälfte mit der Masse füllen und dann ein schönes angebratenes Steinpilzscheibchen darin verstecken bevor man die Förmchen mit der restlichen Masse auffüllt.

P.P.P.S.: Hier noch ein Hinweis zum Wildkräutersalat.

Angemacht war er mit Sherry-Essig, 2/3 Olivenöl und 1/3 Walnußöl, Salz, Pfeffer sowie je 1TL Honig und Dijon-Senf. Im Dressing befanden sich schon folgende gehackten Kräuter: Liebstöckl, Estragon, Basilikum (Blue Africa) und Knoblauchröhrl (Frühlingsknoblauch).

Grundlage war ein kleiner Kopf Baby-Romana. Die folgenden Kräuter wurden dann noch untergemischt (wenn nicht anders gekennzeichnet: in gleiche Streifen geschnitten wie der Romana-Salat): 10 Blätter Rucola, 10 Blätter Zitronenmelisse, 5 Blätter junger Sauerampfer, 10 Blätter junger Löwenzahn, 15 ganze Blätter Brunnenkresse sowie die abgestreiften ganzen Blätter von 3 Zweiglein Pimpinelle.

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Spargel mit Sauce Hollandaise

Wir wurden jetzt in der Spargelzeit schon mehrfach nach dem Rezept unserer Sauce Hollandaise gefragt. Hier nun die Details:

Eigentlich handelt es sich um eine Sauce Béarnaise, aber ohne gehackte Kräuter drin. Zunächst wird eine Reduktion aus 2dl Weißwein, 2 Schalotten und einigen Zweiglein Kräutern hergestellt. Wir verwenden aktuell am Liebsten Estragon (der muss rein), ein wenig Liebstöckel und ein paar Frühlingsknoblauchröhrchen. Man kann auch noch auch mit Kerbel, Thymian und einem kleinen frischen Lorbeerblatt variieren. Außerdem kommt noch etwas grob gestoßener Pfeffer dazu. Der Weißwein wird mit den Schalotten und den Kräutern auf ca. 1EL eingekocht. Die Schalotten-Kräutermischung wird gut ausgedrückt und dann ergibt es insgesamt ca. 2 EL.

Dann werden für 5 – 6 Personen 4 Eigelb und 250g Butter benötigt (wir haben immer großen Saucenbedarf und nehmen immer 5 Eigelb und 300g Butter). In einer Schlagschüssel die Eigelb mit der Reduktion verrühren und einen EL Butter dazugeben. Im Wasserbad aufschlagen und immer wenn die Butter gerade aufgelöst ist, dann weitere Butter in Portionen von ca. 30 – 40g zugeben. Mit Salz, Weißweinessig (oder Zitronensaft) und Pfeffer abschmecken (wir verwenden gern einen Spritzer Kalamansi-Essig, da hat man dann sowohl das Essig- als auch das Zitronen-Aroma). Man kann auch noch einen Hauch Cayenne-Pfeffer drangeben. Bon Appetit.

Wichtig ist beim Aufschlagen darauf zu achten, dass die Sauce immer gut bewegt wird und nicht gerinnt. Insbesondere sollten immer alle Reste auch vom Schüsselrand wieder eingearbeitet werden, ansonsten besteht die Gefahr dass die Reste zu heiß werden und eben dort die Gerinnung einsetzt. Falls die Sauce doch einmal gerinnen sollte kann man das ganz einfach reparieren. Man beginnt mit einem Eigelb, einem Spritzer Weißweinessig (oder Zitronensaft) und einem EL Butter von vorn. Sobald man eine schöne Bindung erreicht hat, wird die geronnene Sauce langsam unter die neue Sauce geschlagen. Dieser Tipp stammt übrigens aus einer „Spektrum der Wissenschaft“, die ich vor ca. 40 Jahren immer auf dem Weg ins Studium gelesen habe. Damals hatte sich ein Autor über mehrere Seiten mit der Physik/Chemie der Sauce Hollandaise auseinandergesetzt …

Wir essen den Spargel und die Hollandaise dann gern einfach nur mit Kräuter-Flädle (Pfannkuchen, deren Teig mit Schnittlauch, Petersilie und ein wenig zerlassener Butter aufgepimpt wird) und Pellkartoffeln.

Sehr gute Weinbegleiter zu Spargel sind u.a. Silvaner und Chardonnay. Sehr gern trinken wir gerade den Macon-Verzé 2017 von Nicolas Maillet oder auch den „Amphore weiß Silvaner trocken 2018“ vom Weingut Maier in Schwaikheim, ein sehr kräftiger und cremiger Silvaner-Vertreter.

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Herzhafte Profiteroles / Pilzflan

I

In letzter Zeit haben wir zu diversen Anlässen herzhafte Profiteroles offeriert und das Feedback war durchweg positiv. Sie eignen sich als Finger Food zum Sektempfang genauso wie als Amuse Bouche oder auch – z.B. auf einem Spiegel aus Rucola-Salat – als komplette Vorspeise. Durch die Vielfalt an möglichen herzhaften Füllungen können sehr schöne Wein- oder Sekt-„Vermählungen“ entstehen.

Hier nun zunächst das Brandteig-Rezept für gut 50 Mini-Windbeutelchen (angelehnt an Anne Wilson’s „Leckere Gebäck-Spezialitäten“):

  • 120g Butter
  • 250ml Wasser
  • 120g Mehl
  • eine Prise Salz
  • 3 – 4 Eier (je nach Größe)

Zunächst die (in kleine Stücke geschnittene) Butter im Wasser schmelzen, eine Prise Salz hinzufügen und zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht den Topf vom Herd nehmen, das Mehl zugeben und mit einem Holzrührlöffel glatt rühren. Dann wieder auf die Kochstelle und so lange weiter rühren bis sich der Teig von Topfboden/-Rändern löst und einen schönen Glanz aufweist (ca. 2 – 3 min). Vom Herd nehmen und in einer Rührschüssel auskühlen lassen (ca. 5 min). Dann die leicht geschlagenen Eier zugeben und dabei ständig rühren bis ein schöner Glanz entsteht. Bei der verwendeten Menge der Eimasse darauf achten, dass der Teig eine gewisse Festigkeit bewahrt, damit er dann auch gut verarbeitet werden kann (ohne nachher aus dem Spritzbeutel herauszulaufen).

Die Profiteroles mit einem Spritzbeutel auf ein Backblech formen und bei 200°C ca. 15 – 20min backen. Die Windbeutel sind fertig, sobald sie eine schöne goldgelbe bis hellbraune Farbe haben. Während des Backvorgangs darf die Ofentüre nicht geöffnet werden (die Profiteroles reagieren empfindlich auf Zugluft). Nach dem Abkühlen auf einem Gitter werden die Profiteroles dann horizontal aufgeschnitten.

Und nun zu unseren bisherigen herzhaften Miniwindbeutelchenfüllstoffleckereien:

  • Eiersalat
  • Paprika-Walnuss-Paste
  • Geflügelleber-Creme
  • Waldpilz-Creme
  • Waldpilz-Flan

Das Rezept für den Eiersalat ist ganz einfach, wichtig ist dabei lediglich, dass man einen relativ festen Eiersalat produziert:

  • 6 hartgekochte Eier
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1/4 Bund Schnittlauch
  • 120g Mayonnaise
  • Ein paar Spritzer Worcestershire-Sauce
  • Salz & Pfeffer

Die Eier schälen, die Zwiebel sehr fein und den Schnittlauch in Röllchen schneiden. Dann alles mit der Mayonnaise (natürlich am besten selbst gemacht) vermengen und mit etwas Worcestershire-Sauce sowie Salz & Pfeffer abschmecken. Die angegebene Menge reicht als Füllung für 25 – 30 Profiteroles.

Für die Paprika-Walnuss-Paste (nach dem Buch „Würzen“ von Bettina Matthaei aus dem GU-Verlag):

  • 4 rote Paprika
  • 1 Stück trockenes Weißbrot
  • 100g Walnusskerne
  • 1 El Zitronen- oder Limettensaft
  • 3 EL Granatapfelsirup
  • 2 – 3 Knoblauchzehen
  • 1 kleine Chilischote (frisch)
  • 4 EL Olivenöl

4 Paprika (rot) halbieren und im Ofen bei ca. 200 Grad (Umluft mit Grillfunktion) ca. 15 min grillen. Paprika aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen (unter feuchtem Tuch oder in Plastikfolie). Dann Haut abziehen. Ein Stück trockenes Weißbrot reiben. Die Knoblauchzehen schälen und die Chilischote fein hacken. Die Walnußkerne zus. mit Brot, Limetten- oder Zitronensaft, Granatapfelsirup, Knoblauch, Chili und gehäuteten Paprika pürieren. Dabei nach und nach einige Eßlöffel Olivenöl zugeben. Die fertige Paste kaltstellen. Mit zwei Teelöffeln kleine Nocken abstechen und die Profiteroles damit füllen. Die Paprika-Walnuss-Paste macht sich auch gut als Vorspeise in Form eines Aufstrichs auf ein leckeres selbst gemachtes Laugen-Ciabatta (ein Ciabatta-Rezept findet sich hier, dabei einfach anstatt mit Eiweiß/Wasser eben von allen Seiten mit Brezel-Lauge bepinseln und dabei auf die Handhabungshinweise für die Lauge achten!).

Dann geht’s weiter mit der Gelügelleber-Creme (inspiriert aus dem Buch „Die echte italienische Küche“ von Reinhardt Hess und Sabine Sälzer sowie diversen im Internet auffindbaren Fegatelli-Rezepten):

  • 200g frische Bio-Hühnerleber (oder auch Enten-/Gänseleber)
  • 1 EL Zitronensaft und etwas Abrieb von der Zitronenschale
  • 1 Karotte
  • 1 Selleriestange
  • 1/4 Bund glatte Petersilie
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 – 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleines Salbeizweiglein
  • 1 kleiner Apfel
  • 1/8l Weißwein / Marsala / Calvados / …
  • 2 – 4cl Grappa
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Kapern
  • 2 – 3 Sardellenfilets
  • 2 EL Olivenöl
  • 3 EL Butter
  • 1 Lorbeerblatt
  • 5 Wacholderbeeren

Die Gelügelleber putzen und in Stücke schneiden. Mit Lorbeer, Wacholder und dem Weißwein für einige Stunden marinieren. Man kann einen Teil des Weißweins auch durch Marsala und/oder Calvados o.ä. ersetzen.

Zwiebel, Knoblauch, Sellerie und Karotte fein hacken und in dem Olivenöl und 1 EL Butter andünsten. Die Leber aus der Marinade nehmen, leicht abtrocknen und dann – gemeinsam mit dem gewürfelten Apfel – ab zu dem Gemüse und kurz mit anbraten. Dann das Tomatenmark kurz mitbraten, mit der aufgefangenen Marinade ablöschen, mit der Zitrone würzen und die Flüssigkeit sanft verköcheln lassen. Vor Ende noch die Sardellenfilets und die gehackte Petersilie zugeben und kurz mitkochen. Die ganze Masse dann leicht abkühlen lassen und gemeinsam mit den Kapern und der restlichen (weichen) Butter im Mixer fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die fertige Paste kaltstellen (oder zumindest auf lauwarm erkalten lassen). Mit zwei Teelöffeln kleine Nocken abstechen und die Profiteroles damit füllen. Die angegebene Menge reicht als Füllung für ca. 30 – 35 Profiteroles. Wir haben die Nocken noch mit halbierten Likör-Kornellkirschen belegt, die mit ihrem leicht herb-süsslichen Aroma sehr gut zu der Geflügelleber harmoniert haben.

Für die Pilz-Creme kann man sich an ein Rezept für Crostini con Funghi halten. Eine sehr einfache Variante ist folgende:

  • Die Pilze (z.B.: Steinpilze, Rotkappen, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge) putzen (trocken putzen mit Pinsel) und klein schneiden. Eine Zwiebel fein würfeln, eine Knoblauchzehe hacken und zusammen in einer großzügigen Portion Butter und zwei EL Olivenöl glasig bis goldbraun werden lassen. Dann Pilze dazu und weiter braten bis die Flüssigkeit verdampft ist. Mit Salz, Pfeffer und gehackter Petersilie abschmecken.

Der Pilz-Flan ist inspiriert aus dem französischen Kochbuch „Champignons“ des berühmten 3-Sternekochs Régis Marcon. Das Rezept eignet sich als Vospeise, als „Einlage“ in einer Suppe (z.B. Wild- oder Kartoffelsuppe) oder eben als Füllung für Profiteroles. Hier das Rezept für 12 Personen:

  • 450g + 50g frische Pilze (z.B. 250g Steinpilze, 125g Trompetenpfifferlinge, 125 Flockenstielige Hexenröhrlinge; gern auch andere Pilze wie Rotkappen, Birkenpilze oder Frauentäublinge). Es funktioniert natürlich auch mit eingefrorenen Pilzen.
  • 3 – 4 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Thymianzweiglein
  • 1 Zwiebel
  • 40g Butter
  • 4 Eier
  • 40ml Sahne
  • 1 – 2 TL Pilzpulver
  • 1 Spritzer Zitronensaft (nach Geschmack)
  • Salz & Pfeffer
  • Kräuter zum Garnieren (Kerbel, Schnittlauch in kurzen Stängelchen, Petersilie o.ä.).

Den Ofen auf 130° vorheizen. Die verwendeten Flan-Förmchen buttern und kühl stellen. Für die Pofiterole-Füllung kommt der Flan einfach in eine flache Porzellan-Auflaufform und nach dem Stürzen werden die Portionen ausgeschnitten oder mit einem geeigneten Förmchen ausgestochen.

Die Pilze putzen (am besten nur mit einem Pinsel) und in 450g kleine Stücke schneiden. Bei Verwendung als Vorspeise oder Suppeneinlage: 50g schöne Steinpilz-Scheibchen für die Garnitur beiseite stellen.

Olivenöl gut erhitzen, dann 1 Zehe Knoblauch sowie Thymianzweiglein zugeben und 450g der Pilze darin sautieren. Nach kurzer Zeit die gehackte Zwiebel beifügen und unter gelegentlichem Rühren alles so lange sautieren bis die Pilze ein wenig Farbe genommen haben.

Thymian und Knoblauch aus den sautierten Pilzen entfernen. Die Eier leicht verquirlen (mit der Gabel – ca. 50 Schläge). Die Sahne mit dem Pilzpulver, und den sautierten Pilzen erhitzen. Dann im Mixer zusammen mit der Butter und den Eiern pürieren und mit Salz & Pfeffer abschmecken. Wer mag kann auch noch etwas Zitronensaft beifügen.

Die Pilzmasse in die Förmchen füllen und im auf 130°C vorgeheizten Backofen ca. 25min im Wasserbad backen (die Förmchen sollten ca. 1/2 bis 2/3 im Wasser stehen; Achtung: das kochende Wasser sehr vorsichtig einfüllen, damit nichts in die Flanförmchen spritzt).

Nun kann man noch die 50g Steinpilz-Scheibchen als Garnitur in Butter mit einer Knoblauchzehe anbraten. Flan etwas abkühlen lassen, stürzen und mit den Garnitur-Pilzen sowie Kräutern garnieren.

Pilzflan-Pyramide in einem Wildsamtsüppchen
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